Nationalsozialistische Feiertage und Veranstaltungen

Die Übernahme der deutschen Regierung durch Adolf Hitler und die NSDAP spiegelte sich insbesondere anhand der Einführung eines Schulfreien Tages an dem Geburtstag des Führers wider. Darüber hinaus wurden Hitlerreden mit Schülern angehört und nationalsozialistisch orientierte Ausflüge unternommen. 

„Führergeburtstag“

Der Geburtstag Hitlers wurde zum ersten Mal im Jahre 1938 gefeiert, jedoch nur mit den reichsdeutschen SchülernZumindest geht dies so aus den Jahresberichten der Schule hervor. Im Jahre 1939 gab es am 20.April ein großes Fest mit eingeladenen GästenAb 1940 wurde erstmals an Hitlers Geburtstag (20. April) ein schulfreier Tag eingeführt. Dies geht aus einem Protokoll der Lehrerkonferenz vom 10.04.1940, also unmittelbar am Tag nach der deutschen Besetzung Dänemarks, hervor.  Insbesondere für die dänischen Lehrer muss dies eine sehr bedrückende Situation gewesen sein. 

Gleichzeitig wurde ab 1940 aber auch ein schulfreier Tag am Geburtstag des dänischen Königs, Christian X., eingeführt. Dies vermutlich, um den Begegnungscharakter der Schule zu betonen und die dänischen Lehrer, Eltern und Schüler zu versöhnen. Im Jahre 1942 fand laut Jahresbericht wieder eine Feier anlässlich von Hitlers Geburtstag statt, während offenbar keine Festveranstaltungen zu Ehren des Geburtstages von König Christian X. stattgefunden haben.  

Aber in dem Protokoll der Lehrerkonferenz vom 19.5.1942 erklärt Direktor Maywald: 

“Die Schule ist eine deutsch-dänische Gemeinschaftsschule und berücksichtigt als solche die Feiertage der beiden Nationen. So betrachten die reichsdeutschen Kollegen es als eine selbstverständliche Ehrenpflicht, an der Geburtstagsfeier S.H. des dän. Königs teilzunehmen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Anhören von Hitlerreden an der Schule

Am 21. März 1933 hörten die Schüler zum ersten Mal eine Rede Hitlers in der Turnhalle der Sankt Petri Schule an. Hier wurde die feierliche Eröffnung des neuen Deutschen Reichstages in der Potsdamer Garnisonskirche von einem geliehenen Radioapparat übertragen. Das Publikum bestand aus Lehrkräften und älteren Schülern. Im Jahresbericht der Schule von 1932/33 heißt es auf Seite 12-13: 

Leider war der Empfang nicht ganz zufriedenstellend, weil wir den Apparat nicht kannten. Doch waren die markigen Worte des Reichspräsidenten von Hindenburg klar zu verstehen und auch von der Rede des Reichskanzlers Hitler ging nur ein kleiner Teil verloren. Der zündende Rhythmus der preussischen Märsche brachte die Augen der Jungens zu frohem Aufleuchten. (…) Am 5.Mai wurde den Schülern als Ergänzung dieser Feier der Film `Der Tag von Potsdam´ gezeigt.

 Anlässlich der deutschen Besetzung Österreichs findet am 15.März 1938 wieder eine Versammlung der reichsdeutschen Schüler im Gesangsaal statt: 

„15. März. Die reichsdeutschen Schüler versammelten sich zum gemeinschaftlichen Radioempfang der feierlichen Begrüßung des Führers und Reichskanzlers in Wien“(Jahresbericht 1938, S.15) 

Am 9. April 1938 hörten sich die reichsdeutschen Schüler die Rundfunkübertragung vom „Tag des Großdeutschen Reiches“ im Gesangsaal an und am 6. Oktober 1939 haben die Klassen IIG, IG, R und IV die Rede von Hitler anlässlich des Sieges über Polen angehört 

In den Jahren 1940 bis 1944 wird das feierliche Anhören von Hitlerreden nicht mehr erwähnt. 

 

Schülerreise nach Deutschland 

9 Schüler der Sankt Petri Schule und 3 Schüler des Gammel Hellerups Gymnasium besuchten unter Führung von Herrn Stud. Assessor Wäsche das westdeutsche Industriegebiet. Dies geschah Ende Oktober 1933. Vom Anfang bis zum Ende der Reise waren sie Gäste der Hitler-Jugend in verschiedenen deutschen Städten. Die Schüler besuchten Städte wie Hamburg, Münster und Wuppertal Barmen, um große Industriewerke zu besichtigen.