
Paul Kanstein
Beauftragter für die Fragen der Inneren Verwaltung 1940-43
geboren am 31. Mai 1899 in Schwarzenau
gestorben am 7. September 1981 in St. Wolfgang
Kanstein war Jurist und seit 1933 NSDAP-Mitglied. Er machte innerhalb der SS und der Polizei Karriere und wurde nach der Besetzung Dänemarks am 9. April 1940 „Beauftragter des Auswärtigen Amts für Fragen der Inneren Verwaltung in Dänemark“. Es ging dabei sowohl um Kooperation mit den dänischen Behörden wie um deren Überwachung. Mit dem Zusammenbruch der „Zusammenarbeitspolitik“ und dem Rücktritt der dänischen Regierung im August 1943 wurde Kanstein abberufen.
Er wurde bis Kriegsende vor allem in der deutschen Militärverwaltung in Italien eingesetzt. Er hatte Kontakt zu einigen der Verschwörer des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 und war von ihnen als Chef der Sicherheitspolizei vorgesehen. Er wurde zwar verhaftet und verhört, wurde aber nicht angeklagt und durfte auf seinen Posten in Italien zurückkehren.
Nach dem Krieg war Kanstein zwar einige Jahre interniert, aber gegen ihn wurde keine Anklage erhoben.
Hier ein Verhörprotokoll von 1949, in dem sich Kanstein zu der Zeit bis 1945 äußert:
https://www.ifz-muenchen.de/archiv/zs/zs-0552.pdf