Fünf Jungen sind ertrunken
Am Pfingstsonntag, 29. Mai 1939 gab es ein tragisches Badeunglück mit fünf Opfern während des HJ-Pfingstlagers im Sankt Petri Landschulheim. Vier von den ertrunkenen Jugendlichen waren St. Petri Schüler. Kurt Wilde (war kein St. Petri Schüler), Franz Denk, Heinz Spiegelhauer, Rainhald Hensel und Rüdiger Hensel. Die fünf Schüler waren Mitglieder in der Hitler-Jugend und über Pfingsten im St. Petri Landschulheim Teilnehmer des HJ-Lagers.
Der damalige Schulleiter Dr. Fritz Maywald schreibt in einen Bericht über das Badeunglück, dass die Schule bei Nutzung des Landschulheims auch immer den Strandabschnitt zum Baden benutzte. Dort gäbe es zwei Sandbänke mit einem Abstand von 40-50 Metern vom Strand entfernt. Zwischen den beiden Sandbänken sei das Wasser brusthoch, um nach der zweiten Sandbank tief abzufallen. Den Schülern der Sankt Petri Schule sei nicht erlaubt gewesen, über die zweite Sandbank hinaus zu schwimmen.
Für das Schullandheim galten für das Baden und Schwimmen folgende Regeln:
1. Gebadet wurde nur bei sonnigem und warmem Wetter. Das Wasser und der Wind mussten ruhig oder mäßig bewegt sein.
2. Es war streng verboten, ohne Aufsicht zu baden oder zu schwimmen.
3. Gebadet und geschwommen wurde nur bis zur zweiten Sandbank und nicht weiter.
4. Nur gute Schwimmer durften mit einem Lehrer hinter der zweiten Sandbank schwimmen.
Direktor Maywald gibt in seinem Bericht wieder, was sein Sohn, Fritz Maywald Jr., ihm über das Unglück berichtet hat:
Demnach ist Maywald Jr. mit 14 Jungen und 6 Mädchen zum Strand gegangen. Am Strand sei er als erster ins Wasser gegangen, um zu überprüfen, ob die Verhältnisse zum Baden geeignet seien. Während er raus schwamm, habe er entdeckt, dass die zweite Sandbank verschwunden gewesen sei. Gleichzeitig habe er bemerkt, dass er durch einen starken Sog hinaus aufs Meer gezogen worden sei. Die anderen Jugendlichen seien ihm inzwischen gefolgt. Mit Anstrengung sei er zurück zum Strand geschwommen und habe dabei eines der Mädchen, Esther, gerettet. Die anderen Jugendlichen seien ebenfalls zurückgeschwommen und hätten sich gegenseitig geholfen. Am Strand hätten sie nach den fünf Fehlenden Ausschau gehalten, konnten aber niemanden sehen. Oben am Landschulheim angekommen hätten sie entdeckt, dass fünf Mitglieder fehlten und mussten daraus schließen, dass sie ertrunken waren.
Wasser-verhältnisse am 29.05.1939
Bei ihrem Bad im Meer habe sie zwar mehrere Löcher im Sandboden bemerkt, aber sonst sei der Boden bei den Verhältnissen ziemlich normal gewesen. Außerdem habe sie einen Sog nach draußen in die See bemerkt.
Weitere Dokumente
Hier sind drei weitere Dokumente, die mit dem Unglück der fünf Jungen zusammenhängen.
Hier ist ein Zeitungsausschnitt eines Artikels, welcher besagt, dass der König ein persönliches Beileid an die deutsche Gemeinde in Kopenhagen geschrieben hat.
Das hier ist eine Danksagung des damaligen Pastors, Werner Görnandt, welcher sich für die Beileidsbekundungen bedankt.