Pausen, Regeln, Strafen

Änderten sich die Regeln für die Pausen der Schüler? 

Schon in der Schulordnung von 1920 steht, dass es in den Pausen im Treppenhaus und im Schulhof verboten ist, zu schreien, zu balgen und mit Papier- oder Schneebällen zu werfen. Man durfte seine Klassenkameraden nicht tragen, nicht auf sie reiten oder Ketten bilden. Es war auch verboten, in den Ecken, bei den Fahrrädern oder bei den Toiletten zu spielen. Die komplette Schulordnung kannst du hier lesen.

Aber auf der Lehrerkonferenz vom 14.08.1936 ordnet Direktor Maywald an, dass „die Schüler von nun an geschlossen unter Führung eines Schülers in den Hof“ gehen müssen. (Protokoll der Lehrerkonferenz vom 14.08.1936) 

1943 heißt es im Protokoll der Lehrerkonferenz vom 18.02, dass die Klassen Klassenführer bestimmen sollen: 

IV. Maßnahmen der Schulzucht: 

  1. In den Klassen 5.u und I-III M sind Klassenführer gewählt, die ihre Klassen in den Gängen und auf den Treppen geschlossen führen. Diese Klassenführer sind verantwortlich für die Ordnung in ihren Klassen und sind von den Klassenlehrern zu unterstützen. Beim Beginn der Hofpausen hat die Klasse geschlossen anzutreten, auch nach den Physik- und Biologiestunden sind die Klassen geordnet herunterzuführen. Es wird beschlossen, auch in der IV. M einen Klassenführer zu bestimmen.“ 

 

Pause im Mädchen-Schulhof

Auf Disziplin, Zucht und Ordnung wird großen Wert gelegt 

Der Schulleiter Maywald ist im Januar 1935 offenbar mit der Disziplin der Schüler sehr unzufrieden, denn es heißt im Protokoll der Lehrerkonferenz vom 07.01.1935

„Die Anerkennung einer ganz besonderen Autorität der Schule durch Eltern und Schüler, und die Befolgung einer besonders straffen Disziplin ist nötig, weil nur dann die Schule ihre Schüler zu leistungsfähigen Menschen machen kann, wenn diese sich in äußerer und innerer Zucht unbedingt unter die Autorität der Schule zu stellen bereit sind.“ 

Weiter oben im Protokoll der Lehrerkonferenz vom 07.01.1935 wird aufgeführt, dass die innere und äußere Disziplin der Schüler schlecht sei. 

Die Zeitzeugin Illona Meinel, die vom 15.08.1940 bis zum 22.05.1945 Sankt Petri Schülerin war, sagt hingegen: 

„Es war eine richtig gute Schule, und da war Disziplin. Wenn man einen Lehrer im Flur traf, verneigte man sich, und die Jungen verbeugten sich. Ich konnte kein Wort Deutsch, als ich startete, aber ich lernte es in einem Jahr.“ (z.nN.B.DanielsenS.204)