Der Schulalltag

Wie oder ob der Schulalltag an der Sankt Petri Schule durch den Nationalsozialismus in Deutschland von 1933 – 1945, die deutsche Besatzung Dänemarks vom 09.04.1940 – 04.05.1945 und durch den Krieg vom 01.09.1939 bis 08.05.1945 beeinflusst wurde, war eine der zentralen der Forschungsfragen der Wettbewerbsgruppe. 

Betrachtet man die drei Fotos von den Schülern im Schulhof von 1931, 1938 und 1947 muss man diese Frage mit ja beantworten, denn im Gegensatz zu den beiden anderen Jahren stehen die Schüler 1938 nach Klassen geordnet in „Reih und Glied“, wie man es von den Nationalsozialisten nicht anders erwartet hätte. 

Aber manifestiert sich der Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie auch in den Unterrichtsinhalten, in den Regeln und üblichen Routinen für die Schüler, in der Buchauswahl der Schülerleihbücherei und in den besonderen Veranstaltungen der Schule? 

Spiegelt sich die deutsche NS-Diktatur an der Sankt Petri Schule in Form von Symbolen, Feiern und besonderen Veranstaltungen wider? 

Wir haben wenig Hinweise darauf gefunden, dass die typischen Symbole der NSDAP in der Schule zum Tragen gekommen sind. So gibt es in den Jahresberichten der Schule keine Fotos mit der Hakenkreuzfahne am oder im SchulgebäudeNur auf einem Foto vom Sportunterricht sieht man auf der Sportkleidung der Jungen neben der dänischen Fahne auch die Hakenkreuzfahne. Die Zeitzeugen erinnern sich nur an die gehisste Hakenkreuzfahne vor dem Gebäude im Landschulheim der Schule in Lumsås 

Die Zeitzeugin Illona Meinel, die vom 15.08.1940 bis zum 22.05.1945 Sankt Petri Schülerin war, sagt in einem Interview: 

„Wir hatten einige schöne Landschulaufenthalte in einem Haus bei Lumsås. Das einzige, was negativ war, war die Hakenkreuzfahne draußen.“ (z.nN.B.Danielsen, S.204) 

An ein Porträt von Adolf Hitler meint sich Bella Kaznelsondie vom 13.08.1931 bis zum 29.Juni 1933 Sankt Petri Schülerin war, zu erinnern. Sie ist sich aber nicht ganz sicher, da sie nur 6 – 7 Jahre alt war.

                      Nationalsozialistische Feiertage und Veranstaltungen

Die Übernahme der deutschen Regierung durch Adolf Hitler und die NSDAP spiegelte sich insbesondere anhand der Einführung eines schulfreien Tages an dem Geburtstag des Führers an der Schule wider. Darüber hinaus wurden die Hitlerreden mit Schülern zusammen angehört und nationalsozialistisch orientierte Ausflüge unternommen. 

Der Hitlergruß an der Sankt Petri Schule

Der dänische Zeitzeuge Hans-Christian Heinrich Jessen, der vom 15.08.39 bis 23.06.1944 Sankt Petri Schüler war, schreibt in einem Brief an die Schule vom 29.09.2005: 

„Ich habe mich oft darüber gewundert, dass meine Eltern als gute Patrioten keine andere Schule gefunden haben. Aber das taten sie aus irgendeinem Grund nicht. Aber nachdem das gesagt ist, kann ich keinen Schandfleck an der Haltung der Schule während der Besatzungszeit finden. Die deutschen Schüler wurden genötigt, mit „Heil Hitler“ zu grüßen, wenn der Lehrer in die Klasse kam, wir anderen waren von dieser Art zu grüßen befreit. Aber damals dachten wir als Schüler nicht so viel darüber nach. Aber trotzdem.“ Den gesamten Brief kannst du hier lesen.

Unterricht

Da wir keine genaue Beschreibung des damaligen Unterrichts haben, versuchen wir diesen durch die verwendeten Schulbücher und die Titel der Leihbücherei zu beschreiben.

Pausen, Regeln, Strafen

Während der Kriegszeit, kamen viele neue Lehrer an die Schule, die u.a. die Ansicht vertrahten, dass die Schüler unordentlich und vergesslich waren und versuchten, dies durch ein höheres Maß an Disziplin und Bestrafungen zu beheben. Zum Beispiel wurden gravierende Änderungen an den Verlauf der Pausen vorgenommen: Jungen und Mädchen wurden getrennt. Jodeln und Kreischen hat man verboten und das Verfen von Papier- und Scneebällen ebenso. Um diese Verbote aufrecht zu halten wurde in der Leher konferenz am 24.02.1942 der Beschluss gennomen ältere Schüler dazu zu animieren mit der Hofaufsicht zu helfen. Dies scheiterte jedoch und wurde nach dem zweiten Versuch aufgegeben.